Lernen und Lernarten

Lernarten und Arbeitstechniken sind solche Verfahren, die dem einzelnen helfen, mit möglichst wenig Aufwand, die an ihn gesteltenArbeitsanforderungen systematisch und mit der Chance auf Erfolg (bei gleichzeitiger Zeitersparnis) zu erledigen.

Lernen und Lernarten

Während um die Jahrhundertwende die Entwertung des damaligen Wissens etwa fünfzig Jahre dauert, rechnen Lern Forscher heute mit ca. sechs Monaten besonders spezifischen Wissensstoffen, insbesondere im Bereich des technischen Wissens. Auch in der Bildungspolitik gilt seit langem der Lehrsatz, dass Stillstand immer Rückschritt bedeutet, weil die Entwertung unseres einmal gelernten Wissens rasant voranschreitet.

Lernen ist ein alltäglicher Akt.

Lernprozesse – Welt entdecken

Schon als Kleinkinder müssen wir lernen, da wir Menschen nicht mit allen Fähigkeiten, die wir für das Überleben brauchen, auf die Welt kommen. Menschen müssen lernen, sich in einer immer wandelnden Umwelt zurechtzufinden. Dazu gehört das Erlernen der Muttersprache, das Laufen lernen, der Umgang mit den alltäglichen Gefahren (heiße Herdplatte, Straßenverkehr, etc.). Kinder sind im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen besonders neugierig und es macht ihnen Spaß, ihre Welt zu entdecken. Der permanente Wissenserwerb ist daher auch ein wesentlicher Teil des Spiels des Erwachsenwerdens und kann mitunter auch sehr lustbetont sein.

Drei Formen des Lernens lassen sich unterscheiden:

  • das Signal-lernen
  • das Konsequenzen lernen
  • das Lernen aus Einsicht

Unter Signal-lernen versteht man den Mechanismus, bei dem das Individuum auf einen ganz bestimmten Reiz (Signal) eine ganz bestimmte Reaktion zeigt. Beim Signallernen entsteht eine Verknüpfung bestimmter Reaktionen und Verhaltensweisen mit Reizen aus unserer Umwelt.

Beispiel

Wir bleiben im Straßenverkehr vor einer roten Ampel stehen und setzen uns erst dann wieder in Bewegung, wenn das grüne Licht aufleuchtet (zumindest in der Theorie; die Praxis zeigt, dass Signal-lernen von kurzer Dauer sein kann).

Beim Konsequenzen lernen, auch operante Konditionierung genannt, lernt der Mensch, durch sein Verhalten bestimmte Wirkungen (Konsequenzen) bei anderen Menschen zu erzielen. Verhaltensweisen, die sich als effektiv erwiesen haben, werden in der Regel beibehalten. Verhaltensänderungen finden dann statt, wenn unangenehme Konsequenzen die Folge des ursprünglichen Verhaltens sind.

Beispiel

Kinder, die gelernt haben, ihren Willen durchzusetzen, wenn sie nur laut genug weinen, wenden diese Taktik nur solange an, bis sie nicht mehr von Erfolg gekrönt ist (d.h. keine adäquate Redaktion erfolgt).

Lernen durch Einsicht findet immer dann Anwendung, wenn Erkenntnisse über die Zusammenhänge eines übergeordneten Prinzips gewonnen wurden, die dann zur Grundlage eines konformen Verhaltens werden.

Lernen durch Einsicht stellt die effektivste Art des Lernens im Hinblick auf das Ergebnis dar. Voraussetzung für Lernen durch Einsicht ist, die Möglichkeit einer rationalen Steuerung des Verhaltens, die in Stresssituationen mitunter leider aussetzt.

Beispiel

Wenn ich die Funktionsweise eines Elektroherdes kenne, muss ich nicht mehr die Erfahrung machen, dass eine Berührung mit einer heißen Herdplatte eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit sein kann. Ich unterlasse eine Berührung, weil ich Einsicht gewonnen habe.